Dagesh im Gespräch mit der wunderbaren Filmemacherin Natalia Sinelnikova, einer Künstlerin aus dem Dagesh-Künstler*innen Netzwerk und Alumna des Ernst-Ludwig Ehrlich-Studienwerkes über ihren neuen Film „Wir könnten genauso gut tot sein“, der am 29.9.2022 seine Premiere in Deutschland feierte.
Die Regisseurin erklärt, was sie an der Hausgemeinschaft in einem Hochhaus am Waldrand interessiert und was das mit ihr zu tun hat. Ihr Film thematisiert eine diffuse Angst und gewinnt dadurch hohe Aktualität: Die Angst, dass Wohlstands- und Wohlfühloasen kippen könnten, erleben wir derzeit deutlich. Natalia Sinelnikova liefert keine Rezepte gegen diese Angst, sondern stellt Fragen. Fragen, die weiterhelfen können.
In der jüdischen Community von Dagesh und ELES fühlt sich die Künstlerin geborgen und aufgehoben. Ihr jüdischer Background ist ihr wichtig. Sie lehnt es jedoch ab, wenn dieser instrumentalisiert wird, etwa um zu demonstrieren, dass die deutsche Gesellschaft kein Antisemitismus-Problem habe.
„Wir könnten genauso gut tot sein“ eröffnete auf der Berlinale im Februar 2022 die „Perspektive Deutsches Kino“. Nach einer Welttournee über zahlreiche Festivals kam der Film im September 2022 in die deutschen Kinos.
Was? Filmpremiere mit einem Podiumsgespräch und eine Premierenfeier im Anschluss
Wann? Donnerstag, 29.9.2022, 20:00 Uhr
Wo? Passage-Kino, Karl-Marx-Straße 131, 12043 Berlin
Zur deutschen Filmpremiere im Passage-Kino in Neukölln war die Regisseurin anwesend. Das Gespräch wurde von Dr. Lea Wohl von Haselberg, einer Film- und Medienwissenschaftlerin, die zu deutsch-jüdischen Themen forscht und schreibt, moderiert. Im Anschluss an die Veranstaltung fand eine Premierenfeier im Klunkenkranich (Karl-Marx-Straße 66) statt.
Weitere Informationen zu Natalia Sinelnikovas spannender Arbeit findet ihr hier: https://dagesh.de/kuenstler_innen, https://nataliasinelnikova.de/ , @wemightaswellbedead
Am 3. März besuchte Joschua Schultheis von der Jüdischen Allgemeine unseren „Dagesh on Tour“-Theaterworkshop in Berlin, geleitet von der Schauspielerin Elina Schkolnik.
„An mehreren Tagen erarbeitet das Team von ‚Dagesh on Tour‘, darunter immer ein Künstler oder eine Künstlerin, mit den Kindern einer Klasse auf spielerische und künstlerische Weise, wie vorurteilsbasierte Diskriminierung aussieht und wie man sich dagegen wehren kann.“
Artikel zum Nachlesen: Kunst gegen Diskriminierung | Jüdische Allgemeine (juedische-allgemeine.de)
Identitätspolitiken sind aktueller denn je. Sind sie ein wichtiges Werkzeug der Selbstermächtigung, um sich gegen Strukturen von Ausgrenzung und „Unsichtbarmachung“ zu wehren oder spalten sie Gesellschaft und Communities?
Im Rahmen der Langen Nacht der Ideen des Auswärtigen Amtes widmete sich Dagesh dieser Gratwanderung zwischen emanzipatorischem Prozess und toxischem Phänomen und lud zum Austausch über Identitätspolitiken in der Kunst und im Kulturbetrieb ein. Zusammen mit Gästen aus der Kunst- und der Kulturszene sowie der Wissenschaft und den Medien diskutierten wir: Wer darf was? In welchem Namen spricht wer? Wo fängt kulturelle Aneignung an und wer definiert die Grenzen künstlerischer Freiheit? Welche Spuren hinterlassen die abstrakten Verwertungsketten öffentlich ausgetragener Identitätspolitik(en), die eine Geschichte von Gewalt und kulturellem Erbe mit sich tragen?
Mit:
Rebecca Ajnwojner, Dramaturgin
Ferda Ataman, Autorin und Publizistin
Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Professorin Soziologie/Gender-Studies
Jo Frank, Autor, Verleger & Director of Development der Leo Baeck Foundation
Anna Hetzer, Lyrikerin
Ozan Zakariya Keskinkılıç, Lyriker & Autor
Moderation: Julia Y. Alfandari, Koordination Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext
Alle weiteren Infos hier: https://dagesh.de/publikation/identi-was-identitaetspolitiken-in-der-kunst-und-im-kulturbetrieb/
»TRANSITIONS. Festival Jüdischer Gegenwartskünste« – Dagesh lädt zu dreitägigem Hybridfestival und internationaler Kunstausstellung
Vom 18. bis zum 20. August 2021 findet in Berlin und online »TRANSITIONS. Festival Jüdischer Gegenwartskünste« statt. Das Festival umfasst Lesungen, Performances, die Ausstellung »TRANSITIONS«, Diskussionen sowie Workshops. Präsentiert werden künstlerische Praxen im Spannungsfeld von Protest und Widerstand, Solidarität und Neugestaltung. Künstler*innen und Publikum sind eingeladen, sich mit gesellschaftlichen Umbrüchen zu beschäftigen und das Potential von Veränderbarkeit zu erkunden.
„Transition beschreibt den Übergangsraum, in dem wir uns gesellschaftlich und politisch befinden. Wie wir jetzt und zukünftig als Gesellschaft und Gemeinschaft leben möchten, ist drängender denn je. Angesichts von Antisemitismus, Rassismus, Frauenhass, der Klimakrise und einer globalen Bewegung hin zu Verengung und Zerstörung, geht Dagesh mit dem Festival einen Weg der künstlerischen Kooperation, der Offenheit und des Mutes zur Gestaltung. Wir möchten vielfältigen jüdischen und nicht-jüdischen Perspektiven eine Bühne bieten, wehrhafte Kunst feiern und Möglichkeiten zeigen, gesellschaftlichen Wechsel pluralistisch und gemeinsam zu gestalten“, erklären Julia Y. Alfandari und Jo Frank, Organisator*innen und Kurator*innen des Festivals.
Rund 50 Künstler*innen – jüdisch, nicht-jüdisch, (post-)migrantisch, feministisch, Schwarz, of Color, queer – geben Einblicke in ihre Arbeit. Ein Schwerpunkt des Festivals liegt auf der Performancekunst mit u. a. Layla Zami, Oxana Chi und dem Rroma Aether Klub Theater. Ein literarischer Staffellauf mit Fatma Aydemir, Max Czollek, Esther Dischereit, Tomer Gardi, Swantje Lichtenstein, Cemile Sahin, Hengameh Yaghoobifarah u. A. feiert Literatur als politische Praxis. Kurator*innen des Festivals sind Layla Zami und Oxana Chi (Performance), Julia Y. Alfandari (Diskussion/Workshop) sowie Sasha M. Salzmann, Tobias Herzberg und Jo Frank (Literatur).
In Kooperation mit Asylum Arts (USA), dem internationalen Netzwerk jüdischer Künstler*innen, präsentiert Dagesh die Kunstausstellung »TRANSITIONS«. 20 jüdische Künstler*innen aus Europa und dem amerikanischen Kontinent erkunden in eigens für die Ausstellung geschaffenen Kunstwerken den aktuellen Schwellenzustand des Um- und Aufbruchs. Die multimediale Ausstellung verbindet Videoarbeiten, Fotografie und Soundart. Gezeigt werden Arbeiten von u. a. Liliana Farber (Uruguay), Eduard Freudmann (Österreich), Carlos Metta + Aaron Samuels (Mexiko + USA), Tamara Micner (Großbritannien), Nikola Radić Lucati (Serbien). Kurator der Ausstellung ist Daniel Laufer.
Das Festival setzt einen weiteren Akzent auf Diskussionen sowie auf die Vermittlung von Kunst als in die Gesellschaft wirkende Praxis. Workshops für Jugendliche sowie Kunst- und Kulturvermittler*innen laden zu antisemitismus- und rassismuskritischer Kunst- und Kulturvermittlung ein.
Das Festivalprogramm finden Sie hier: https://dagesh.de/transitions/
Festivalort ist der Holzmarkt Berlin (Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin). Der Eintritt zum Festival ist frei, eine Online-Anmeldung ist notwendig. Weitere Infos auf der Webseite des Festivals. Ein Großteil der Veranstaltungen wird live auf dem YouTube-Kanal von Dagesh gestreamt:
https://www.youtube.com/channel/UCOTMXNHrwim4HiWpE558VWg/featured
Das Festival ist eine Zusammenarbeit von und wird gefördert durch die Leo Baeck Foundation, das Auswärtige Amt, die Allianz Kulturstiftung, #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V., das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin und Asylum Arts.
Presse-Kontakte:
Bis zum 30. Juli 2021:
Annegret Dingerdissen / Leo Baeck Foundation
Assistenz des Director of Development
Mobil: 0172 68 92 332
Mail: dingerdissen@leo-baeck-foundation.de
www.leo-baeck-foundation.org
Ab dem 2. August 2021:
Stephanie Haerdle / Leo Baeck Foundation
Presse & Kommunikation
Mobil: 0174-3772 897
Mail: haerdle@leo-baeck-foundation.de
www.leo-baeck-foundation.org
Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext ist ein Programm der Leo Baeck Foundation. Dagesh bewegt sich an der Schnittstelle zwischen kultureller und politischer Bildungsarbeit. Als Plattform und Netzwerk unterstützt Dagesh junge jüdische Künstler*innen und gibt Stimmen und Ausdrucksformen zur Neudefinition eines gegenwärtigen und zukunftsgewandten jüdischen Selbstverständnisses und -bewusstseins einen Raum. Mit seinem kulturellen Bildungsprojekt „Dagesh on Tour“ fördert Dagesh zudem den Austausch zwischen Künstler*innen und Jugendlichen.
Identitätspolitiken sind aktueller denn je. Sind sie ein wichtiges Werkzeug der Selbstermächtigung, um sich gegen Strukturen von Ausgrenzung und „Unsichtbarmachung“ zu wehren oder spalten sie Gesellschaft und Communities?
Im Rahmen der Langen Nacht der Ideen des Auswärtigen Amtes widmete sich Dagesh dieser Gratwanderung zwischen emanzipatorischem Prozess und toxischem Phänomen und lud zum Austausch über Identitätspolitiken in der Kunst und im Kulturbetrieb ein. Zusammen mit Gästen aus der Kunst- und der Kulturszene sowie der Wissenschaft und den Medien diskutierten wir: Wer darf was? In welchem Namen spricht wer? Wo fängt kulturelle Aneignung an und wer definiert die Grenzen künstlerischer Freiheit? Welche Spuren hinterlassen die abstrakten Verwertungsketten öffentlich ausgetragener Identitätspolitik(en), die eine Geschichte von Gewalt und kulturellem Erbe mit sich tragen?
Mit:
Rebecca Ajnwojner, Dramaturgin
Ferda Ataman, Autorin und Publizistin
Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Professorin Soziologie/Gender-Studies
Jo Frank, Autor, Verleger & Director of Development der Leo Baeck Foundation
Anna Hetzer, Lyrikerin
Ozan Zakariya Keskinkılıç, Lyriker & Autor
Moderation: Julia Y. Alfandari, Koordination Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext
Das Gespräch wurde am 7. Juni 2021 ab 20:30 Uhr digital auf dem YouTube-Kanal von Dagesh übertragen.
Es ist ebenso als Podcast-Version hörbar: Machloket & Mischpoke Podcast
Rebecca Ajnwojner, Dramaturgin
© Clara Stella Hüneke
Ferda Ataman, Autorin und Publizistin
© Sarah Eick
Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Professorin Soziologie/Gender-Studies
Jo Frank, Autor, Verleger & Director of Development der Leo Baeck Foundation
© Stephan Pramme
Anna Hetzer, Lyrikerin
Ozan Zakariya Keskinkılıç, Lyriker & Autor
© Benjamin Jenak, Veto
Die Künstlerin Talya Feldman wird für ihre Installation „The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts“ mit dem 2. Dagesh-Kunstpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 20. Mai 2021 ab 19 Uhr digital auf dem YouTube-Kanal von Dagesh statt. Das Video hierzu können Sie hier abrufen.
Radio-Portraits über die Künstlerin wurden auf Deutschlandfunk Kultur in der Sendung „Aus der jüdischen Welt“, rbb kultur, freie-radios.net und Radio Corax ausgestrahlt.
Die Wochenzeitung der Freitag, das deutsch-jüdisches Nachrichtenmagazin haGalil, das Online Magazin für Frauen Aviva – Berlin und das Magazin für Kunst und Leben – monopol berichteten.
Die Künstlerin Talya Feldman wird für ihre Installation „The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts“ mit dem 2. Dagesh-Kunstpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 20. Mai 2021 ab 19 Uhr digital auf dem YouTube-Kanal von Dagesh statt.
PROGRAMM:
Bild: (C) Voice waves; Talya Feldman, 2021 Der dotierte Preis wird vom Jüdischen Museum Berlin (JMB) und Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext verliehen. Er stärkt eine neue und vielfältige Sichtbarkeit jüdischer Gegenwartspositionen und zeichnet Werke aus, die sich mit den Problemen der Gegenwart und der Frage von Zusammenleben auseinandersetzen. Das Thema des Wettbewerbes 2021 war „Wehrhafte Kunst“.
INFORMATIONEN ZUR INSTALLATION:
Talya Feldman untersucht in ihrer multimedialen Arbeit „The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts“ die Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland von 1979 bis heute. Sie präsentiert Sprachaufnahmen von Überlebenden rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sowie von Familien der Terroropfer und Initiativen, die gegen rechten Terror kämpfen. Aus der Perspektive der betroffenen Menschen zeigt Talya Feldman, wie groß die Traumata für das Umfeld der Opfer auch nach den Anschlägen sind – bis heute. Die Stimmen in der Installation thematisieren auch die Rolle von Polizei, Verfassungsschutz und Justiz, die sich in zahlreichen Fällen zu spät und nicht ausreichend auf die Täter aus rechten Netzwerken konzentrierten. So wurden bereits 1980 im Fall der Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poeschke die Täter zunächst im Umfeld der Opfer gesucht, obwohl verschiedene Hinweise für rechtsextreme Täter sprachen. Nicht zuletzt die Anschlagsserie des NSU und die Anschläge von Halle und Hanau haben gezeigt, wie mangelhaft der Schutz vor und die Aufarbeitung von rechtem Terror in Deutschland nach 1945 funktioniert hat. Seit 1945 wurden in Deutschland Hunderte Menschen Todesopfer rechtsextremer Gewalt. Diese Kontinuität macht Talya Feldmans Installation erfahrbar.
Die Installation wird vom 21. Mai bis zum 1. August 2021 in der Eric F. Ross Galerie im Libeskindbau des Jüdischen Museums Berlin ausgestellt. Der Dagesh-Kunstpreis und die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin werden durch eine Förderung der Freunde des Jüdischen Museums Berlin ermöglicht.
WEITERE INFOS: https://dagesh.de/angebote/2-dagesh-k…
Bildungsprogramm für Schulen und Jugendgruppen
Im Jahr 2020 startete Dagesh sein kulturelles Bildungsprogramm „Dagesh on Tour“. Wir laden junge Menschen zum direkten Austausch und zur künstlerischen Zusammenarbeit mit jungen jüdischen Künstler*innen ein. Gemeinsam mit den Künstler*innen werden Jugendliche selbst kreativ und produzieren Kunst für einen gesellschaftlichen Wandel.
Hier ein kleiner Einblick, wie wir die Stärken der Künste nutzen, um gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und zu verrücken: Im August 2020 war „Dagesh on Tour“ zu Gast in der Bötzow Schule in Berlin Prenzlauer Berg. Zusammen mit 25 Schüler*innen, unserer Kollegin Julia Y. Alfandari und dem Theater- und Hörspielregisseur Noam Brusilovsky, arbeiteten wir gemeinsam der Synagoge Rykestraße zu jüdischen Gegenwartskünsten und der Vielfalt heutigen jüdischen Lebens. Die Begeisterung der Teilnehmer*innen, ihre Neugier und Kreativität, haben uns sehr beeindruckt!
Ein großes Dankeschön an Mirna Funk und Vincentino e.V. – Kultur stärkt Kinder in Berlin für die Einladung! Noam Brusilovsky für die wunderbare Zusammenarbeit! Der Synagoge Rykestraße für die freundliche Aufnahme und die schönen Räume!
Gerne kommen wir in 2021 auch zu Ihnen an die Schule oder Jugendverein! Schreiben Sie uns einfach info@dagesh.de oder rufen Sie an (030) 3199 8170-99
Alle weiteren Infos zu Dagesh on Tour gibts hier
Das gesamte Video zu der Projektwoche „Jüdische Lebenswelten“ wurde produziert von der Medienwerkstatt Vincentino e.V. mit Schüler*innen der Bötzow-Grundschule im Schuljahr 2020. Anschauen lohnt sich! http://vincentino.org/de/projekt/medi… Vielen Dank an den Filmemacher MASCH und Ulla Giesler von Vincentino e.V. für die Nutzungserlaubnis des tollen Filmmitschnitts. (Copyright: Vincentino e.V. – Kultur stärkt Kinder in Berlin).
Dagesh on Tour ist ein bundesweites kulturelles Bildungsprogramm und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.