Leonid Kharlamov wurde 1981 in St. Petersburg in Russland geboren. Er hat die Umbruchzeit vom sowjetischen Regime zur kapitalistischen Gesellschaft bewusst miterlebt und die daraus folgenden politischen Schwierigkeiten als Jugendlicher mitbekommen. 1995 übersiedelt er mit seiner Familie nach Deutschland. Er macht sein Abitur und arbeitet mit psychisch und geistig behinderten Menschen. Diese Zeit prägt ihn sehr. Parallel besucht er die Freie Kunstschule Hamburg, wo er von Joseph Beuys´ Meisterschüler Wolfgang Genoux unterrichtet wird. 2009 beginnt er sein Studium bei Arnold Dreyblatt und Stephan Sachs an der Muthesius Kunsthochschule und nach dem Abschluss als Bachelor of Fine Arts setzt er es bei Michaela Melián an der HfBK Hamburg fort. 2016 folgt der Abschluss als Master of Fine Arts.
Zu seinen Studienzeiten bezieht er ein Stipendium von ELES, dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk. 2014 wird er mit dem DAAD Preis von der Muthesius Kunsthochschule ausgezeichnet. Schon während seines Studiums nimmt Leonid Kharlamov an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Festivals teil. 2014 ist das von ihm initiierte Projekt Quarantäne ein Teil der Moskauer Biennale for Young Art. 2015 und 2017 nimmt er teil an der Ural Industrial Biennale in Jekaterinburg.
Er kuratiert mehrere Projekte und ist Mitbegründer des Künstler- und Kuratorenkollektivs „Quarantäne“, der „Underdoggallery“ in Hamburg und der Galerie im ehemaligen Schleckermarkt in Kiel. Kharlamov lebt und arbeitet in Hamburg.
„Kharlamov beschäftigt sich mit Gegenüberstellungen der gestalterischen Elemente unterschiedlicher Epochen in der Darstellung menschlicher Bedürfnisse. Thematisiert wird eine aktuelle Frage, die unsere Gesellschaft heute stellt: Was ist privat und was ist öffentlich? Ein besonderer Akzent liegt auf den Möglichkeiten der politischen Stellungnahme und darauf, ob es heute einen direkten Weg gibt, diese zum Ausdruck zu bringen.“
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„Kiel off“ Stadtgalerie, Kiel, 2018
„Staffelschau“ Gruppenausstellung, Ma-He, Berlin, 2018
„Snufo“, Benzene, Hamburg, 2018
„Bad Video Festival“ Videokunstfestival, A3, Moskau (Ru), 2018
„Art Sexual“ CultTransit, Jekaterinburg (Ru), 2018
„Undark Festival“, Jekaterinburg (Ru), 2018
„VetoFilm“, Hamburg, 2018
„Quarantäne“, Kiel, Saarbrücken, 2018
„VAFA Videoart Festival“, Macao (Ch), 2018
Zweiter Platz beim DAGESH Kunstpreis, 2018
DAAD Preis, 2013