Am 25. und 26. Januar 2023 führten die Künstlerinnen Maja Avnat und Adi Liraz zusammen mit Klarina Akselrud und Raphaëlle Oskar vier Dagesh on Tour Kunstworkshops an der Gesamtschule Norf durch.
Die Teilnehmenden haben in kleinen Gruppen zusammen gearbeitet, um einen möglichst kreativen Prozess zu schaffen. Die Schüler*innen setzten sich mit unterschiedlichen jüdischen Biografien aus der Gegenwart auseinander und erstellten dann ihre Grafiken und Textil-Arbeiten zu den eigenen Biografien.
„In den Workshops setzten sich Schüler*innen des 9. Jahrgang mit dem Thema Identität auseinander. .[..] Die Workshops begannen mit einer Einführung in verschiedene Aspekte von Identität. Anschließend hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, ihrer eigenen Identität künstlerisch Ausdruck zu verleihen. Unter Anleitung der Künstler*innen entstanden beeindruckende Collagen und Textilarbeiten, die die große Vielfalt an Perspektiven und Erfahrungen der Schüler*innen widerspiegeln. Zum Ende der Workshops konnten die teilnehmenden Schüler*innen ihre Werke präsentieren und erläutern.“ berichtete Robert Strauch aus der Gesamtschule Norf.
„Ich fand super, dass wir frei arbeiten durften“ , resümierte eine Teilnehmende in der Feedbackrunde.
Wir freuen uns über die erfolgreiche Kooperation mit der Gesamtschule Norf und bedanken uns herzlich bei den Teilnehmenden, bei unseren Bündnispartner*innen, Künstler*innen und Bildungsreferent*innen für die erfolgreiche Durchführung der Workshop-Tage.
„Wer gibt Leben? Wer tötet?
Wer lacht mit mir? Wer über mich?
All die schmelzend-fließenden Gesichter wie im Traum – wo ist das Gesicht des Tageslichts?”
Mitten in der Nacht dringen Soldaten in Zimmer und Träume ein. Das Kind, das gerade noch sanft geschlafen hat, wird aus seinem Zuhause in die Flucht getrieben. Mutter und Kind gelangen an Bord eines Schiffes, das ihnen Schutz bieten soll, aber keinen sicheren Hafen findet. Zwischen Hoffnung und Ohnmacht blicken Mutter und Kind in die Abgründe der (Un-)Menschlichkeit. Und immer begleitet das Kind die Frage: Ist das die Wirklichkeit oder ein böser Traum?
„Das Kind träumt“ ist inspiriert von der realen Geschichte des Schiffes St. Louis, das 1939 aus Hamburg aufbrach und in Kuba vor den Schrecken des Nationalsozialismus Asyl suchte, abgewiesen wurde und gezwungen war nach Europa zurückzukehren. 1993 stellt der israelische Dramatiker Hanoch Levin mit düsterem Humor und in Brechtscher Tradition der Verfremdung, Flucht und Vertreibung als universelle Erfahrungen dar.
Mit Filmen lernen: Jüdisches Leben in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg lädt in Zusammenarbeit mit Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext erstmals zu einem Filmbildungsprogramm ein. In erster Linie geht es dabei um das Wachhalten der Erinnerung an die Shoah sowie um die Bekämpfung von Antisemitismus.
Im Anschluss an die Filmvorführungen treten die Schüler*innen mit Vertreter*innen der Filmteams in einen Dialog. Für die tiefergehende Auseinandersetzung mit den Filmen bietet Dagesh einen dazugehörigen Workshop zusammen mit den Filmschaffenden an, in dem sich mit den gesehenen Filmen kreativ auseinandergesetzt wird und eigene Ideen filmisch umgesetzt werden.
Weitere Information und Termine finden Sie auf der Seite des Filmfestivals.
Das Filmbildungsangebot richtet sich an Schulklassen der Sekundarstufen I und II.
Anmeldung via Mail an Leona Schwarzer: l.schwarzer@jfbb.info
Am 3. März besuchte Joschua Schultheis von der Jüdischen Allgemeine unseren „Dagesh on Tour“-Theaterworkshop in Berlin, geleitet von der Schauspielerin Elina Schkolnik.
„An mehreren Tagen erarbeitet das Team von ‚Dagesh on Tour‘, darunter immer ein Künstler oder eine Künstlerin, mit den Kindern einer Klasse auf spielerische und künstlerische Weise, wie vorurteilsbasierte Diskriminierung aussieht und wie man sich dagegen wehren kann.“
Artikel zum Nachlesen: Kunst gegen Diskriminierung | Jüdische Allgemeine (juedische-allgemeine.de)
Unter dem Motto „Kreativ gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit“ fand vom 24.01.-27.01.2022 ein „Dagesh on Tour“-Workshop mit der Künstlerin Adi Liraz an der Friedrich-Ebert-Schule in Schwalbach am Taunus statt. Der Abschlussjahrgang der Berufsorientierungsklasse 9D setzte sich im Rahmen der Projektwoche kreativ mit den Themen Identität und Vielfalt auseinander. So arbeiteten die Jugendlichen vor allem mit Textilien, die sie durch Verzierungen, Muster, Farben, Bilder und Stickereien individuell gestalteten, um ihren Botschaften Ausdruck zu verleihen. Unter der kunstpädagogischen Anleitung von Adi Liraz, die für ihre Kunst bevorzugt Textilreste nutzt, bekam jedes Kunstwerk eine individuelle Handschrift. Zum Abschluss des Workshops nähten die Schüler*innen alle Einzelteile zu einem Patchwork-Bild zusammen. Das gemeinsam entworfene Kunstwerk – die Vielfaltsflagge – soll nun öffentlich ausgestellt werden.
Neben den kunsthandwerklichen Modulen gaben die pädagogischen Lerneinheiten den Teilnehmenden einen Einblick in das Leben der gegenwärtigen jüdischen Communities in Deutschland. Die Möglichkeit der Begegnung und des persönlichen Austausches mit der jüdischen Künstlerin sowie der gemeinsame koschere Brunch machten das Gelernte erfahrbar und wurden zu einem besonderen Erlebnis. Das Programm wurde durch die Vorführung des preisgekrönten Films „Mazel Tov Cocktail“ und durch das Filmgespräch mit dem Regisseur Arkadij Khaet aus dem Dagesh Künstler*innen-Netzwerk abgerundet. Mit dem „Dagesh on Tour“-Programm ist es dem Jugendbildungswerk und dem Kulturkreis der Stadt Schwalbach am Taunus gelungen, ein klares Zeichen anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 zu setzten: „Die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Schule möchten […] nicht vergessen. Ihr Wandkunstwerk soll buntes Mahnmal für eine liberale und weltoffene Gesellschaft sein“[1].
Wir bedanken uns bei der Dagesh-Künstlerin Adi Liraz für ihren großartigen Einsatz sowie bei der Jugendbildungsreferentin Nadine Desoi und den Lehrkräften Silke Meinke und Martin Weber für die wunderbare Zusammenarbeit! Vor allem wollen wir uns aber bei allen Workshop-Teilnehmenden für das Interesse, die Offenheit und den kreativen Elan bedanken!
[1] „Künstlerin vermittelt zwischen den Kulturen“, in: Höchste Kreisblatt/ Lokales (Montag, 31. Januar 2022).
Wir freuen uns über die hohe Resonanz auf den letzten „Dagesh on Tour“ Workshop mit der Künstlerin Adi Liraz in Schwalbach!
„Es hat sehr viel Spaß gemacht. Von den Lehrkräften und den Jugendlichen kam nur positives Feedback. Bei den meisten Jugendlichen habe ich den Eindruck, dass sie von dieser Woche profitieren konnten und nachhaltig etwas davon mitnehmen werden für das Thema ihrer eigenen Identität. Auf ihre gemeinsam hergestellte Flagge sind sie sehr stolz.“ Nadine Desoi, Sozial- und Jugendamt, Schwalbach am Taunus
„In einem Kunstprojekt setzen sich Schwalbacher Schüler mit dem auseinander, was sie ausmacht. Vielen denken dabei an die Herkunft der Eltern. […] Die Stadt Schwalbach veranstaltet das Kunstprojekt zusammen mit der Organisation Dagesch [sic], die jüdische Künstler vermittelt.“ FAZ Rhein-Main-Zeitung
„Das Jugendbildungswerk und der Kulturkreis der Stadt veranstalteten unter dem Motto „Kreativ gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit“ einen Kunstworkshop in der Schule. Mit Hilfe des Programms „Dagesh on Tour“ nahm sich der Abschlussjahrgang der Berufsorientierungsklasse 9D dem Thema an. Die israelische Performancekünstlerin Adi Liraz begleitete Schüler und Lehrer auf ihrem kreativen Weg der Selbstfindung und Glaubensfreiheit.“ Höchster Kreisblatt, Frankfurter Neue Presse
„Das Projekt war ein Erfolg und das durchgängig positive Feedback der Jugendlichen bestätigt dies“, resümiert Nadine Desoi und verweist auf die Identitätenflagge, die ab sofort den Klassenraum der 9d zieren wird.“ Schwalbacher Zeitung
Bildungsprogramm für Schulen und Jugendgruppen
Im Jahr 2020 startete Dagesh sein kulturelles Bildungsprogramm „Dagesh on Tour“. Wir laden junge Menschen zum direkten Austausch und zur künstlerischen Zusammenarbeit mit jungen jüdischen Künstler*innen ein. Gemeinsam mit den Künstler*innen werden Jugendliche selbst kreativ und produzieren Kunst für einen gesellschaftlichen Wandel.
Hier ein kleiner Einblick, wie wir die Stärken der Künste nutzen, um gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und zu verrücken: Im August 2020 war „Dagesh on Tour“ zu Gast in der Bötzow Schule in Berlin Prenzlauer Berg. Zusammen mit 25 Schüler*innen, unserer Kollegin Julia Y. Alfandari und dem Theater- und Hörspielregisseur Noam Brusilovsky, arbeiteten wir gemeinsam der Synagoge Rykestraße zu jüdischen Gegenwartskünsten und der Vielfalt heutigen jüdischen Lebens. Die Begeisterung der Teilnehmer*innen, ihre Neugier und Kreativität, haben uns sehr beeindruckt!
Ein großes Dankeschön an Mirna Funk und Vincentino e.V. – Kultur stärkt Kinder in Berlin für die Einladung! Noam Brusilovsky für die wunderbare Zusammenarbeit! Der Synagoge Rykestraße für die freundliche Aufnahme und die schönen Räume!
Gerne kommen wir in 2021 auch zu Ihnen an die Schule oder Jugendverein! Schreiben Sie uns einfach info@dagesh.de oder rufen Sie an (030) 3199 8170-99
Alle weiteren Infos zu Dagesh on Tour gibts hier
Das gesamte Video zu der Projektwoche „Jüdische Lebenswelten“ wurde produziert von der Medienwerkstatt Vincentino e.V. mit Schüler*innen der Bötzow-Grundschule im Schuljahr 2020. Anschauen lohnt sich! http://vincentino.org/de/projekt/medi… Vielen Dank an den Filmemacher MASCH und Ulla Giesler von Vincentino e.V. für die Nutzungserlaubnis des tollen Filmmitschnitts. (Copyright: Vincentino e.V. – Kultur stärkt Kinder in Berlin).
Dagesh on Tour ist ein bundesweites kulturelles Bildungsprogramm und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Dagesh – Jüdische Kunst im Kontext baut einen pädagogischen Schwerpunkt auf. „Dagesh on Tour“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projekt richtet sich an junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren. Im Rahmen von ein- bis mehrtägigen Workshops in Schulen, Jugend- Kunst- und Kultureinrichtungen können Schüler*innen gemeinsam mit jüdischen Künstler*innen und anhand deren Kunst über persönliche und gesellschaftliche Fragen ins Gespräch kommen. „Dagesh on Tour“ nutzt die Stärken der Künste, gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und zu verändern. Durch die Begegnung und den Austausch mit geschulten Künstler*innen vermittelt „Dagesh on Tour“ Wissen, zeigt unbekannte Narrative heutigen jüdischen Lebens und soll dabei Stereotype, Vorurteile sowie Antisemitismus abbauen. Ein weiteres Ziel des Programms ist es, kommunikative Prozesse für ein vielfältiges Zusammenleben in Gang zu setzen.
„Jüdisches Leben in Deutschland ist heute enorm pluralistisch. Es ist religiös wie kulturell divers, mehrsprachig und durch unterschiedliche Migrationsbewegungen geprägt. Dieser Reichtum wird innerhalb von Bildungseinrichtungen selten angemessen komplex reflektiert. Gerade die Kunst ist mit ihrer Intensität, Unmittelbarkeit und Radikalität bestens geeignet, um mit jungen Menschen brennende Fragen zu bearbeiten. Wir haben in den letzten Jahren ein exzellentes Netzwerk junger Künstler*innen aufgebaut, das wir jetzt für die Bildungsarbeit fruchtbar machen“, erläutert Jo Frank, Programmleiter von Dagesh und Director of Development der Leo Baeck Foundation.
„Bildung, Begegnung und Austausch sind in Zeiten von zunehmendem Populismus und immer offener gezeigtem Antisemitismus wichtiger denn je. Deshalb freue ich mich, dass wir als Bundesministerium für Bildung und Forschung mit ‚Dagesh on Tour‘ ein Bildungsprogramm fördern, das auf innovative Weise die Kunst in den Mittelpunkt einer Auseinandersetzung mit jüdischen Perspektiven rückt. Zudem bauen wir in diesem Jahr die wissenschaftliche Forschung zu Antisemitismus mit einer neuen Förderrichtlinie aus. Das ist wichtig, um die Ursachen von Antisemitismus zu untersuchen und geeignete Gegenmaß-nahmen zu entwickeln“, erklärt Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.
„Wir laden Schüler*innen dazu ein, gemeinsam mit Künstler*innen neue Wege zur Selbstreflexion und Selbstermächtigung zu erforschen und Fragen zur gesellschaftlichen Mitgestaltung auszuloten. Unsere Arbeit zielt auf die gegenseitige Anerkennung sowie auf die Frage, wie wir zusammenleben wollen“, erläutert Julia Y. Alfandari, Programmkoordinatorin von Dagesh.
Zur Vermittlung zeitgenössischer jüdischer Positionen produziert Dagesh Video-Portraits, in denen Kunstschaffende wie Sasha Marianna Salzmann, Noam Brusilovsky oder Mirna Funk ihre Arbeit vorstellen und über Identitäten, Allianzen, Erfahrungen als Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft oder Debatten zwischen verschiedenen Minderheiten reflektieren. Die Portraits werden auf der Dagesh-Webseite sowie auf YouTube, Instagram und Facebook publiziert.