Öffentliche Ausschreibung I Kunst am Bau am Haus Lebenstein Ehemalige Landsynagoge in Epe

Öffentliche Ausschreibung vom Kulturbüro Gronau GmbH in Zusammenarbeit mit Dagesh – Jüdische Kunst im Kontext

📎Ausschreibung als PDF inklusive Planzeichnungen

 

Hintergrund

Die ehemalige Synagoge im Gronauer Stadtteil Epe soll zu einem interkulturellen Treffpunkt für Kunst, Kultur und Begegnung im ländlichen Raum transformiert werden. Das historische Gebäude wird unter Auflagen des Denkmalschutzes behutsam saniert und größtenteils in den Zustand vor dem 9. November 1938 versetzt.

Besondere Merkmale der Sanierung sind:

  • Erhaltung der freigelegten Mikwe, der einzigen erhaltenen im Kreis Borken, im Ausgrabungszustand
  • Umnutzung des ehemaligen Gebetsraums und der Frauenempore für Kultur- und Bildungsveranstaltungen
  • Erhaltung von Wandfragmenten, die die wechselvolle Geschichte des Gebäudes dokumentieren
  • Ergänzung durch ein Assistenzgebäude mit zwei Arbeitsplätzen, Küche, Toiletten und Lagermöglichkeiten, um eine barrierefreie Nutzung zu gewährleisten
  • Die Wiederherstellung des Synagogengebäudes und die Errichtung des Assistenzgebäudes formen ein einladendes Ensemble, das den Namen Haus Lebenstein trägt. Das Gestaltungskonzept wird ergänzt durch eine Bildmarke mit dem Slogan „Wo Begegnung lebendig wird“.
  • Im Zuge der Sanierung werden historische Steinfragmente freigelegt, die in die Gestaltung einbezogen werden können.

Ziel des Kunstwettbewerbs

Die Gestaltung eines Kunstwerks, das in die ebenfalls zu gestaltenden Außenanlagen eingebettet ist, soll den historischen Charakter und die Symbolik des Ortes aufgreifen und zugleich die Vision eines zukunftsorientierten, interkulturellen Treffpunkts widerspiegeln. Im Rahmen eines offenen Wettbewerbs sollen Künstler*innen aus der jüdischen Community dazu eingeladen werden, diese Herausforderungen kreativ zu interpretieren.

Anforderungen an die Außenanlagen

  • Barrierefreie Gestaltung mit klarer Wegeführung und Beleuchtungskonzept
  • Versickerungsfähige Oberflächen
  • Erhalt des vorhandenen Baumbestands
  • Flexible Möblierungsmöglichkeiten für unterschiedliche Gästegruppen
  • Integration von Fahrradstellplätzen
  • Abschließbarer hinterer Außenbereich mit Toranlage
  • Orientierung an der Ästhetik und den Materialien der Synagoge (Moodboard wird bereitgestellt)
  • Freie Sicht auf die hintere Klinkerfassade (Giebelseite)
  • Wasser- und Stromanschlüsse im Außenbereich sind vorhanden

Einzureichende Unterlagen

  • Textliche Erläuterung der Entwurfsidee
  • Skizzenhafte Zeichnungen evtl. inkl. Perspektivansicht
  • Kostenschätzung für das Kunstwerk inklusive Material- und Lieferkosten

Anforderungen an das Kunstwerk

Ort:

Vor dem Haupteingang: Der gepflasterte Platz muss erhalten bleiben und weiterhin große Besuchergruppen aufnehmen können. Eine diebstahlsichere und bodenschonende Verankerung ist notwendig, da der Platz unterkellert ist. Hinterer Außenbereich: Das Objekt muss standfest sein, aber nur leicht verankert werden (Versickerungsfläche).

Material und Gestaltung:

Es gibt keine Vorgaben für das Material. Das Kunstwerk soll wartungsarm sein; Video-, Audio- oder Lichtinstallationen sind ausgeschlossen.

Integration:

Das Kunstwerk soll die Umgebung ergänzen und den Charakter des Denkmals respektieren

Ein möglicher Standort ist auch die Bushaltestelle am Kardinal-von-Galen-Ring, die gestalterisch in das Gesamtkonzept einbezogen werden kann.

Die Herstellungskosten für das gesamte Ensemble sollen 150.000 Euro nicht überschreiten.

Verfahren

  1. Öffentliche Ausschreibung:

Künstler*innen aus der jüdischen Community sind eingeladen, ihre Herangehensweise und Ideen für das Kunstwerk am Haus Lebenstein einzureichen. Eine Jury wählt drei Teilnehmende für die Vertiefungsphase aus.

  1. Vertiefungsphase:

Die drei ausgewählten Künstler*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 3.000 € für die detaillierte Ausarbeitung ihrer Entwürfe, Die ausgearbeiteten Konzepte und Entwürfe werden in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert. Die Jury empfiehlt einen Gewinnerentwurf zur Umsetzung.

Der Gewinnerentwurf erhält ein Umsetzungshonorar von 5.000 €. Über die finale Umsetzung entscheidet der Projektträger.

Beurteilungskriterien

  • Künstlerische Qualität und zeitgemäße Reflexion Ortsbezogene und soziale Qualität Umsetzbarkeit und Denkmalschutzverträglichkeit
  • Kommunikationspotenzial und Rezeption

Sonstiges

Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge in einem Portfolio, dass zehn Seiten und zehn MB nicht überschreiten soll an bewerbung@dagesh.de mit dem Betreff „Kunst am Bau am Haus Lebenstein“. Einreichungsfrist: 15. April 2025 Rückfragen können per E-Mail an Daniel Laufer laufer@dagesh.de gerichtet werden. Ortspezifische Fragen bitte direkt an Britta Drewitz britta.drewitz@rock-popmuseum.de mit dem oben genannten Betreff.

Fotos vom Kulturbüro Gronau GmbH